Der Inspekteur der Polizei in Baden-Württemberg wird im Prozess um sexuelle Nötigung freigesprochen: Staatsanwaltschaft legt Revision ein
Der Prozess um sexuelle Nötigung eines Inspekteurs der Polizei in Baden-Württemberg hat viel Aufsehen erregt. Nachdem der 50-jährige Spitzenbeamte freigesprochen wurde, plant die Staatsanwaltschaft Revision einzulegen. Der Angeklagte wurde beschuldigt, im November 2021 eine jüngere Hauptkommissarin sexuell genötigt zu haben. Es ging dabei um die Frage, ob er seine Machtposition als Vorgesetzter missbrauchte, um die Kommissarin zu sexuellen Handlungen zu drängen.
Der Richter erklärte jedoch, dass aufgrund einer Aussage-gegen-Aussage-Situation besondere Anforderungen an die Beweise gestellt werden müssen. Er betonte, dass im Zweifel für den Angeklagten entschieden werden muss. Das Gericht hielt die Aussage des mutmaßlichen Opfers nicht für überzeugend und wies darauf hin, dass das Überwachungsvideo aus der Kneipe zeigte, dass die Zärtlichkeiten einvernehmlich waren.
Die Staatsanwaltschaft wird gegen den Freispruch Revision einlegen und fordert im Falle einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe auf Bewährung sowie eine Geldauflage. Der Innenminister kündigte an, dass der Inspekteur nicht ins Amt zurückkehren werde und dass das Innenministerium den Fall weiter aufarbeiten werde.
Die FDP fordert die sofortige Wiederaufnahme des Disziplinarverfahrens, während die SPD-Landtagsabgeordnete betont, dass eine Position mit Personalverantwortung für den Inspekteur undenkbar sei. Das Verfahren hat auch politische Kreise erreicht, da ein Untersuchungsausschuss im Landtag sich mit sexueller Belästigung und Beförderungspraktiken bei der Polizei beschäftigt.
Es bleibt abzuwarten, wie das weitere Verfahren verlaufen wird und ob der Inspekteur der Polizei wieder in seinen Dienst zurückkehren wird. Wichtig ist, dass die Aufklärung weitergeht und alle Fakten sorgfältig geprüft werden, um Gerechtigkeit sicherzustellen.