Grüne Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen wechselt zur CDU: Ein politisches Erdbeben in der deutschen Innenpolitik
Der Wechsel der grünen Bundestagsabgeordneten Melis Sekmen zur CDU sorgt weiterhin für Aufsehen in der deutschen Politiklandschaft. Die aus Mannheim stammende Politikerin kündigte am 1. Juli ihren Austritt aus Fraktion und Partei an und beantragte zeitgleich ihre Aufnahme in die Unionsfraktion. Bereits am nächsten Tag nahm sie an einer Fraktionssitzung der CDU teil.
Ihr Hauptgrund für diesen Schritt war laut Berichten die Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik der Grünen. Auf Instagram erklärte Sekmen, dass sie sich weiterentwickelt habe und eine Debattenkultur und politische Ausrichtung suche, die sie in der CDU gefunden habe. Besonders das im Mai beschlossene Grundsatzprogramm der CDU habe sie überzeugt.
Die Reaktionen auf den Wechsel waren gemischt. Die Unionsfraktion begrüßte Sekmens Entscheidung und Parlamentarischer Geschäftsführer Thorsten Frei betonte, dass ihr Wechsel auch zeige, dass das politische Angebot der CDU überzeugend sei. Der Mannheimer Kreisverband der Grünen hingegen forderte die Abgeordneten auf, ihr Mandat zurückzulegen.
Einige Medien und Politiker sehen in Sekmens Wechsel zur CDU verschiedene Beweggründe und Konsequenzen. Für die CDU könnte sie als aussichtsreiche Kandidatin für den Wahlkreis Mannheim gelten, den die Partei vor 2021 gewonnen hatte. Andere wiederum interpretieren den Wechsel als Anzeichen für eine Nähe zwischen CDU und Grünen auf Bundesebene.
In der Geschichte der Parteiwechsel gab es bereits ähnliche Fälle, sowohl auf Bundesebene als auch auf kommunaler Ebene. Der letzte prominenteste Wechsel einer Grünen-Politikerin zur CDU liegt fast 30 Jahre zurück, als Vera Lengsfeld ihren Austritt erklärte. Auch auf kommunaler Ebene sind Parteiwechsel zwischen Grünen und CDU keine Seltenheit.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Wechsel von Melis Sekmen zur CDU weiterentwickelt und welche Auswirkungen er auf die politische Landschaft haben wird. In jedem Fall zeigt dieser Fall erneut, wie dynamisch und wandelbar die politische Arena in Deutschland sein kann.