Bauerntag 2024: Forderung nach Mehrwertsteuererhöhung auf Fleisch
Beim Bauerntag in Cottbus wurde am vergangenen Donnerstag über die Zukunft der Landwirtschaft und insbesondere über die Besteuerung von Fleischprodukten diskutiert. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) äußerte sich positiv zu einer Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleisch und betonte, dass die Einnahmen ausschließlich in den Umbau der Ställe und bessere Haltungsmethoden fließen sollten.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte zuvor potenziell steigende Fleischpreise im Zuge des Umbaus der Tierhaltung erwartet, lehnte jedoch eine Mehrwertsteuererhöhung auf den Regelsatz oder einen Tierwohl ab. Stattdessen forderte der DBV finanzielle Unterstützung aus dem Bundeshaushalt für eine tiergerechte Restrukturierung der Landwirtschaft.
Die Diskussion um eine höhere Besteuerung von Fleischprodukten sowie um die Bedingungen in der Landwirtschaft ist schon seit längerem ein Thema in Expertenkreisen. Die Pro-Kopf-Verzehrrate von Fleisch in Deutschland ist rückläufig, während der Trend zum Veganismus zunimmt. Die Auswirkungen des Fleischkonsums auf die Umwelt, das Klima und die eigene Gesundheit spielen dabei eine wichtige Rolle.
Landwirtschaftsminister Özdemir betonte auf dem Bauerntag die Notwendigkeit von Investitionen in tiergerechte Haltungsmethoden und den Umbau der Ställe. Die Ampel-Koalition hat bereits Fördergelder in Höhe von einer Milliarde Euro für die Schweinehaltung bereitgestellt, um die Landwirte bei der Umsetzung von verbesserten Haltungsbedingungen zu unterstützen.
Trotz dieser Maßnahmen zeigt sich der DBV-Präsident Joachim Rukwied kritisch gegenüber der Bundesregierung und fordert einen Neustart in der Agrarpolitik. Er betont die Notwendigkeit, die Landwirtschaft neu aufzustellen und auf Innovationen zu setzen, um der jungen Generation Perspektiven zu bieten.
Die Diskussionen und Forderungen auf dem Bauerntag in Cottbus machen deutlich, dass die Zukunft der Landwirtschaft und die Bedingungen der Tierhaltung in Deutschland weiterhin im Fokus stehen. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen und Entscheidungen von der Politik getroffen werden, um die Anliegen der Landwirte und Verbraucher zu berücksichtigen.