Steuerrabatt für ausländische Fachkräfte sorgt für Zweifel: Wissenschaftlicher Dienst kritisiert geplante Maßnahme
Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat erhebliche Zweifel am geplanten Steuerrabatt für ausländische Fachkräfte geäußert. In einem Gutachten im Auftrag des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wird darauf hingewiesen, dass durch die geplante Regelung Beschäftigte, die schon länger in Deutschland arbeiten, unzulässig benachteiligt würden.
Die Experten haben festgestellt, dass die Benachteiligung möglicherweise erforderlich sein könnte, um das wirtschaftspolitische Ziel zu erreichen, aber dennoch nicht angemessen sei. Es wird darauf hingewiesen, dass das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber bei steuerlichen Subventionen in der Vergangenheit einen größeren Spielraum gewährt habe. Daher könnten mit großzügigeren Prüfmaßstäben die steuerliche Ungleichbehandlung gerechtfertigt werden.
Die Ampel-Regierung plant im Rahmen ihrer „Wachstumsinitiative“ steuerliche Anreize für ausländische Fachkräfte, um Deutschland attraktiver zu machen. Dabei sollen neu zugewanderte Fachkräfte in den ersten drei Jahren bestimmte steuerliche Vergünstigungen erhalten. Die Bundesregierung argumentiert, dass ähnliche Modelle auch in anderen europäischen Ländern angewendet werden, um dringend benötigte Fachkräfte aus dem Ausland anzulocken.
Sahra Wagenknecht, die das Gutachten in Auftrag gegeben hat, kritisiert die geplante Regelung als „Inländerdiskriminierung“. Sie bezeichnet einen Steuervorteil für Ausländer als sozialen Sprengstoff und fordert die Regierung auf, diese steuerliche Ungleichbehandlung zu überdenken.
Insgesamt sorgt das geplante Steuermodell für ausländische Fachkräfte für kontroverse Diskussionen und zeigt die Schwierigkeiten, die entstehen können, wenn es um die Frage der Besteuerung in einem globalisierten Arbeitsmarkt geht. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf die Bedenken des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags reagieren wird.