Frankreich: Kleinstadt von rechtsextremer Partei erobert – der unauffällige Bürgermeister, der die Normalisierung vorantreibt
Franck Briffaut, ein Bürgermeister des rechtsextremen Rassemblement National (RN), leitet seit zehn Jahren eine Kleinstadt in Nordfrankreich. Trotz seiner politischen Zugehörigkeit hat er es geschafft, seine Stadt ohne großes Aufsehen zu verwalten. Seine Präsenz personalisiert die politische Normalisierung der Partei, die von Marine Le Pen geführt wird.
In der Kleinstadt Villers-Cotterêts, zwischen Paris und Reims gelegen, ist Briffaut schon lange ein bekanntes Gesicht. Mit dem Flammenemblem seiner Partei diskret am Revers trägt er seinen rechtsextremen Standpunkt zur Schau. Die Einwohner der Stadt sind sich seiner politischen Vergangenheit bewusst und haben ihn dennoch immer wieder gewählt.
Briffaut, stolz auf seine politische Ausrichtung, betrachtet seine Zeit im Amt als Bestätigung seiner Entscheidungen. Mit dem bevorstehenden Wahlsieg des RN und der möglichen Bildung einer Rechtsregierung unter der Führung seines Parteikollegen Jordan Bardella könnte sich für ihn ein lang gehegter Traum erfüllen.
Der Bürgermeister hebt sich von anderen RN-Politikern ab, indem er nicht auf Konfrontation setzt. Sein Interesse an der Schweizer Demokratie und sein Fokus auf die Renovierung der Wasserversorgung in der Stadt sind Beispiele für seine unauffällige, aber effektive Verwaltung.
Trotz seiner nationalen Präferenzpolitik und seinem Respekt für die Le Pens bleibt Briffaut ein umstrittener Politiker. Seine Gegner, wie der sozialistische Arzt Karim Belaïd, kämpfen gegen die zunehmende Unterstützung für den RN in der Stadt.
In Villers-Cotterêts, einem Exempel für die Politik des RN, zeigt sich die Wählerschaft gespalten. Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen in Frankreich könnte Briffaut sogar als Ministerkandidat in Betracht gezogen werden. Seine Erfahrung im öffentlichen Bauwesen könnte ihm ein Ressort im Transport und Verkehr sichern.
Insgesamt ist Briffaut ein interessanter Fall einer politischen Normalisierung innerhalb des Rassemblement National. Sein unauffälliger, aber effektiver Führungsstil in Villers-Cotterêts wirft Fragen über die Zukunft der rechtsextremen Partei in Frankreich auf.