Politikerinnen und Politiker als Party-Prominenz – Ist das angemessen?
Was bedeutet es, wenn Politikerinnen und Politiker prominente Veranstaltungen besuchen und davon auf ihren Social-Media-Kanälen berichten? Diese Frage beschäftigt aktuell viele Menschen, nachdem Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang und bayerischer Ministerpräsident Markus Söder ihre Besuche von Konzerten wie dem von Taylor Swift oder AC/DC öffentlich gemacht haben.
Einige sehen darin die Möglichkeit für Politikerinnen und Politiker, sich nahbar zu zeigen und persönliche Seiten von sich zu präsentieren. Andere hingegen kritisieren, dass der Besuch solcher Events eher nach einem öffentlichen Inszenierungsakt aussieht, als nach echter Nähe zu den Menschen.
Der Autor Martin Rupps sieht in diesem Verhalten der Politikerinnen und Politiker eine Art von Machtinszenierung, die an mittelalterliche Fürsten erinnert, die damals ihre Macht durch prunkvolle Feste zur Schau stellten. Für ihn drücken Selfies von Roth, Söder und Co. nicht Nähe aus, sondern eher das Gegenteil – eine gewisse Distanz und fehlende Bodenhaftung.
Es ist also eine Frage der Perspektive, wie man diesen Besuchen von Politikerinnen und Politikern bei prominenten Veranstaltungen gegenübersteht. Ist es ein legitimer Weg, sich als normale Menschen zu präsentieren und Interesse an Kultur und Musik zu zeigen, oder ist es vielmehr ein Zeichen von Inszenierung und Machtgehabe? Die Diskussion darüber wird sicherlich weitergehen.